Bundestrainer Schlickenrieder: "Tolles Teamergebnis"

Nationalcoach zieht positive Zwischenbilanz und gibt Ausblick auf das Tour-Finale
Gesamtheitlich ein tolles Teamergebnis wieder, also drei unter die ersten 30 und vor allem haben alle drei gut gekämpft auf einer sehr schweren Strecke, langsam schwieriger werdenden Bedingungen. Von daher denke ich, kann man sehr zufrieden sein zum jetzigen Saisonzeitpunkt noch dazu wenn man weiß, dass Katharina Hennig mit einem längeren Krankheitsausfall über Weihnachten zu kämpfen hatte. Wenn man hier bei so einem harten Rennen sich so wieder zeigt, dann würde ich sagen, ist man mehr denn je wieder im Plan und ein weiterer Formbeweis - eine tolle Geschichte.
Ich habe keine großen Erwartungen beim Tourabschluss in Val di Fiemme. Ich würde mich freuen, wenn alle, die noch mitfahren, gesund bleiben und einfach die Rennen, die jetzt kommen, genießen. Also insofern man so einen final climb genießen kann. Es ist eine harte Nummer, aber wir müssen jetzt einfach von Tag zu Tag schauen und gut reinhorchen. Ich glaube, man sollte sich jetzt nicht verausgaben, weil wir doch noch eine Weltmeisterschaft haben, wo wir glaube ich auch jede Athletin, jeden Athleten brauchen, den wir leistungsfähig zur Verfügung haben. Da muss man schon schauen und von Tag zu Tag entscheiden, ob man noch durchläuft. Ich denke das Durchlaufen kann man auch nächstes Jahr noch machen, wenn kein Großereignis ansteht und heuer doch versuchen, den Fokus auf die Weltmeisterschaft zu richten, um da nicht zu viel Risiken einzugehen.
Es ist noch nicht final entschieden, mit welchen Athletinnen und Athleten wir weiterreisen. Wir funken uns mit den Heimtrainern zusammen und entscheiden gemeinsam, weil man die Schneesituation ein bisschen im Blick behalten muss. Für die oder den einen oder anderen ist es wichtig, noch den ein oder anderen Wettkampf zu haben. Bei den Männern ist klar, dass Lucas Bögl rausgeht, weil er nicht wieder zu Kräften gekommen ist seit seiner Magen-Darm-Erkrankung, die er während der Tour erlitten hat. Albert Kuchler ist heute nicht angetreten, weil es ihn schwerer erwischt hat. Also gehen wir tatsächlich nur mit Friedrich Moch und Jonas Dobler weiter. Bei den Damen sind Katharina Hennig, Laura Gimmler und Pia Fink dabei. Beim heutigen Rennen sind Sofie Krehl und Katherine Sauerbrey nicht mehr angetreten. Hier handelt es sich eher um eine Vorsichtsmaßnahme, weil sie nicht hundertprozentig fit waren, aber glücklicherweise noch nicht krank sind. Jetzt müssen wir final entscheiden wie es mit Victoria Carl weitergeht, wobei es heute danach aussieht, dass auch für sie die Tour zu Ende ist. Nachdem sie für die Weltmeisterschaften bereits qualifiziert ist, gilt es jetzt den Fokus auf die WM zu richten, gut zu trainieren und dann die Weltcups, die vor der Weltmeisterschaft kommen, zu nutzen um sich bestmöglich in Form zu bringen für den Höhepunkt. Bei der Lisa Lohmann werden wir uns nochmal zusammenschalten, was der beste Weg ist, um den Saisonaufbau auf die U23-WM hin bestmöglich zu gestalten.
Bei Victoria Carl haben wir von einem Trainerposten an der Strecke die Information bekommen, dass ihr jemand über den Ski gefahren ist, sozusagen den Ski kurz fixiert hat. Beim darauffolgenden Sturz hat sie sich das Knie verdreht. Das führte dazu, dass sie mit einer müden Muskulatur mit leichten Krämpfen letztlich nur noch Doppelstockschübe machen konnte. Jetzt muss man einfach ein MRT machen und überprüfen, ob etwas kaputt gegangen ist. Ich hoffe, dass es nicht so ist und wenn ich der Vicky ins Gesicht blicke, dann glaube ich, dass sie auch ganz positiv ist, dass es nicht schlimmeres ist. Sie muss sich jetzt schonen und in den nächsten zwei Wochen aufpassen, aber dann sollte sie auch wieder voll einsatzfähig sein. Aber wie gesagt, man weiß es am Ende nie. Wir müssen schauen, was die Spezialisten sagen.